Metall 3D Druck eröffnet in zahlreichen Branchen neue Möglichkeiten: komplexe Geometrien, individuell angepasste Bauteile und Materialien mit besonderen Eigenschaften lassen sich auf diese Weise fertigen. Damit die Technologie ihr volles Potenzial entfaltet, kommt es auf ein solides Verständnis des Prozesses an.
Im Folgenden finden Sie acht praxisnahe Tipps, die dabei helfen, Prozesssicherheit und Bauteilqualität im Metall 3D Druck zu steigern.


1. Metallpulver richtig lagern
Metallpulver ist hygroskopisch, das heißt, es nimmt leicht Feuchtigkeit aus der Luft auf.
Tipp: Pulver luftdicht und trocken lagern – z. B. in geschlossenen Behältern oder Klimaschränken. Regelmäßig auf Feuchtigkeit prüfen.
Nutzen: Bessere Fließeigenschaften, gleichmäßiger Schmelzprozess und saubere Oberflächen.


2. Pulverqualität & Reinheit sicherstellen
Fremdpartikel oder Materialmischungen können die Qualität beeinträchtigen.
Tipp: Pulver strikt nach Materialien trennen, eigene Werkzeuge pro Material verwenden. Arbeitsbereich sauber halten und regelmäßige Qualitätschecks durchführen.
Nutzen: Gleichmäßige Dichte, reproduzierbare Festigkeit und gleichbleibend hohe Bauteilqualität.
3. Schutzgas & Baukammer managen
Das richtige Schutzgas verhindert Oxidation, und eine saubere Baukammer sorgt für stabile Ergebnisse.
Tipp: Wählen Sie das geeignete Schutzgas (z. B. Argon für Titan und Aluminium) und reinigen Sie die Baukammer nach jedem Druck. Achten Sie auf einen gleichmäßigen Gasfluss.
Nutzen: Gewährleistet feste Haftung, gleichmäßige Dichte und hochwertige Oberflächen.
4. Passende Bauplattform wählen
Die Bauplattform beeinflusst die Haftung und den Spannungsabbau beim Abkühlen. Ein ungeeignetes Material kann zu Verzug oder schlechter Haftung führen.
Tipp:
- Titan: Nur auf Titan-Bauplattform drucken.
- Aluminium: Nur auf Aluminium-Bauplattform drucken.
- Andere Metalle: Edelstahl-Plattformen sind universell einsetzbar, da gute Haftung und hohe Temperaturbeständigkeit.
Nutzen: Stabile Bauteile und zuverlässige Druckergebnisse ohne Rissbildung.
5. Stützstrukturen clever einsetzen
Stützstrukturen (Gitter- und Stabstützen) stabilisieren die Teile und leiten die Wärme effektiv ab.
Tipp: Platzieren Sie die Stützen strategisch so, dass sie Stabilität bieten, aber nach dem Druck leicht entfernt werden können.
Nutzen: Stabile Teile, hochwertige Oberflächen und einfache Nachbearbeitung.
Welche Stützstrukturen einsetzen?
- Lattice Supports (Gitterstrukturen) sind ideal für große, komplexe Teile.
- Rod Supports (Stangenstrukturen) sind besser für kleine oder empfindliche Bereiche geeignet.
6. Optimale Bauteilorientierung
Die Ausrichtung des Bauteils beeinflusst Wärmeableitung, Stabilität und Nachbearbeitungsaufwand.
Tipp: Bauteile so ausrichten, dass Spannungen gleichmäßig verteilt werden und möglichst wenig Supports notwendig ist.
Nutzen: Stabile Teile, hochwertige Oberflächen und einfache Nachbearbeitung.
7. Druckparameter abstimmen
Die richtigen Einstellungen für Laserleistung, Scangeschwindigkeit, Bahndichte (Abstand der Laserspuren) und Schichtdicke (Dicke jeder Pulverschicht) sorgen dafür, dass das Material gleichmäßig verschmilzt.
Tipp: Parameter regelmäßig prüfen und auf das jeweilige Material abstimmen. Tools wie die 2Connect Web App bieten geprüfte Druckstrategien für unterschiedliche Metalle.
Nutzen: Homogene Bauteile, zuverlässige Festigkeit und reproduzierbare Qualität.
8. Spannungsarmglühen
Spannungsarmglühen baut diese Spannungen gleichmäßig ab – besonders bei großen, komplexen oder filigranen Bauteilen.
Tipp: Das Spannungsarmglühen reduziert diese Spannungen gleichmäßig - besonders wichtig bei großen, komplexen oder empfindlichen Teilen.
Nutzen: Stabile Bauteile mit hoher Maßhaltigkeit und langer Lebensdauer.


Fazit
Fazit: Mit sorgfältiger Pulverhandhabung, sauberen Prozessen und optimal abgestimmten Parametern lassen sich im Metall 3D Druck zuverlässig hochwertige Bauteile fertigen.
Wer diese Tipps berücksichtigt, profitiert von formstabilen Bauteilen, reproduzierbarer Qualität und effizienter Produktion.
